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Die Russen heben mehr Bargeld ab, weil immer wieder Internetausfälle den elektronischen Zahlungsverkehr stören.
Die Internetabschaltungen in Russland haben zugenommen und beeinträchtigen mobile Zahlungen und Dienste.
Solche Ausfälle sind Teil der Sicherheitsmaßnahmen gegen ukrainische Drohnenangriffe.
Wie die russische Zentralbank mitteilte, heben die Russen immer mehr Bargeld von den Banken ab. Das ist zum Teil auf Ausfälle des mobilen Internets zurückzuführen.
Die Abschaltungen sollen zur Abwehr ukrainischer Drohnen dienen. Sie haben den mobilen Zahlungsverkehr, Messaging-Apps, Lieferdienste und Ride-Hailing-Plattformen lahmgelegt und unterstreichen die wirtschaftlichen Auswirkungen der russischen Sicherheitsmaßnahmen im Krieg.
Einem am Montag veröffentlichten Bericht der russischen Zentralbank zufolge stieg der Bargeldumlauf im Juni um rund 200 Milliarden Rubel, also 2,15 Milliarden Euro und im Juli noch einmal um den gleichen Betrag.
Die Zentralbank erklärte, die diesjährige Nachfrage sei „etwas höher als in den Vorjahren“. Grund dafür ist zum Teil „der Wunsch der Bevölkerung und der Unternehmen, eine Bargeldreserve für Abrechnungen zu bilden“. Außerdem gibt es weiter Abschaltungen, die die GPS- und Mobilfunknetze unterbrechen sollen, über die Drohnen gesteuert werden können.
Wladimir Gutenev ist ein ranghoher russischer Gesetzgeber. Er erklärte im Interview mit einem regierungsnahen Medienunternehmen, dass die Menschen immer über Bargeld verfügen sollten, um für Produkte und Dienstleistungen zu bezahlen.
„Man sollte nicht zu einem ‚Hipster‘ werden, der nur im Zentrum von Moskau lebt. Das Leben ist nicht auf Komfort beschränkt“, sagte Gutenev.
Die Zahl der Stromausfälle ist in den vergangenen Monaten sprunghaft angestiegen, von 69 Vorfällen im Mai auf 662 im Juni und 2099 im Juli. Das berichtet die unabhängige Überwachungsgruppe Na Swjazi.
Kreml-Sprecher Dmitri Peskow bezeichnete die Ausfälle als Schutz vor „gefährlichen Nachbarn“.
Anastasiia Kruope ist die stellvertretende Forscherin für Europa und Zentralasien bei Human Rights Watch. Sie erklärte Business Insider, dass sich mehr Russen aufgrund der Ausfälle für Breitband-Internet anmelden, anstatt zu versuchen, sich auf Handydaten zu verlassen.
Geschäfte, die Wlan nutzen, können Zahlungen abwickeln. Aber es gibt „Herausforderungen für kleinere Geschäfte“, die auf mobile Daten angewiesen sind, fügte sie hinzu.
Kruope sagte, dass Taxifahrer in einigen russischen Städten an Orten parken müssen, wo Wlan verfügbar ist. Nur so können sie Kunden kontaktieren und ihre Routen im Voraus herunterladen.
„Das wird bereits zu einem großen Problem für einige Dienstleister, die vor allem auf die Verfügbarkeit des mobilen Internets angewiesen sind“, sagte sie.
Russland hat Pläne für ein „souveränes Internet“ vorangetrieben. Es testet eine Infrastruktur, die es der Regierung ermöglichen würde, das Land vom globalen Netz zu trennen und den Online-Zugang zu kontrollieren.
Die Welle der Internetabschaltungen begann, als Russland während der Feierlichkeiten zum Tag des Sieges am neunten Mai den Zugang in mehreren Regionen, darunter auch in Moskau, kappte.
Einige Wochen später startete die Ukraine ihren „Spinnennetz“-Drohnenangriff. Bei dem schmuggelte sie Drohnen per Lastwagen nach Russland und feuerte sie ab, um geparkten Kampfflugzeugen verheerenden Schaden zuzufügen.
Dieser Artikel wurde von Muriel Dittmar aus dem Englischen übersetzt. Das Original findet ihr hier.
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